Illustrationen für den Kinderschutz
Merti Mutig hilft, über Grenzen zu sprechen

Kindern Grenzen zu setzen, ist wichtig. Ebenso wichtig ist es, die Grenzen der Kinder zu kennen und zu respektieren. Doch wo liegen diese und wie kann man kindgerecht über dieses Thema sprechen?

Kinderschutz liegt der AWO Westliches Westfalen mit ihren mehr als 280 Kitas besonders am Herzen. Um in den eigenen Einrichtungen für dieses Thema zu sensibilisieren, entstand unter der Federführung des Fachbereichs Kinder, Jugend und Familie die Idee, eine Figur zu entwickeln, anhand derer ErzieherInnen mit Kindern über die eigenen Grenzen und die Grenzen anderer sprechen können.

Gestaltung von Karten für Kashimibai-Erzähltheater

Als Medium dafür wurde das Kashimibai, eine japanische Form des Erzähltheaters, gewählt. Unsere Aufgabe: die Entwicklung einer Figur und die Gestaltung von sechs verschiedenen Karten. Deren Motive zeigen die Figur in unterschiedlichen Kita-Alltagssituationen, bei denen Erzieher*innen und Kinder im Umgang miteinander auf Grenzen stoßen können. Sie sollen als Anstoß für Gespräche und gemeinsame Lösungsfindungen dienen. Ach ja, und einen Namen sollte das Kind auch noch erhalten...

Figur als Projektionsfläche für alle Kinder

Dabei gab es bestimmte Anforderungen an die zu entwickelnde Figur. Damit diese als Projektionsfläche für alle Kinder funktioniert, sollte sie eher abstrakt gehalten sein und keine genderspezifischen Kennzeichen haben. Gleichzeitig mussten aber bestimmte körperliche Merkmale vorhanden sein: Arme und Hände, Beine, Haare und – besonders wichtig – ein ausdrucksstarkes Gesicht.

Name mit sprachlichem Easter Egg

Ähnliche Vorgaben gab es für die Entwicklung des Namens: Geschlechtsneutral, aussagekräftig, leicht auszusprechen und kindgerecht. Im Prozess kam dann von unserer Seite eine weitere Überlegung hinzu. In NRW hat etwa jedes dritte Kind unter sechs Jahren einen Migrationshintergrund*, viele davon kommen aus dem türkisch-arabischen Raum. Wäre es nicht schön, wenn auch diese Kinder sich wiederfänden?

Verschiedene Vorschläge wurden erarbeitet. Die Wahl fiel dann letztendlich auf Merti Mutig:

  • Die Alliteration am Anfang beider Namen wurde bewusst gewählt, denn sie erzeugt Sprachrhythmus, stellt den Vor- und Nachnamen in Verbindung miteinander und macht den Namen darüber hinaus leicht zu merken.
  • „Mutig“ deutet den starken Charakter der Figur an.
  • „Merti“ passt ins deutsche Lautschema, ist geschlechterneutral, birgt aber gleichzeitig den türkischen Namen „Mert“ (= der Tapfere, mutig aufrichtig) in sich.

 

* www.it.nrw/nrw-etwa-jedes-dritte-kind-unter-sechs-jahren-kindertagesbetreuung-hat-einen-migrationshintergrund

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