Die östliche Ostsee
GMF around the World
Die deutsche Ostseeküste – mit einer Gesamtlänge von etwa 2.389 Kilometern gibt es hier einiges zu entdecken! Letztes Jahr durfte ich den östlichen Teil kennenlernen – und was soll ich sagen? Wir haben wunderschöne Ecken entdeckt und waren ganz begeistert!
Für unsere Unterkunft haben wir als Standort Stralsund gewählt, die alte Hansestadt, dessen gut erhaltene Altstadt zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Von dort aus ließ sich wunderbar die Gegend erkunden – sowohl Rügen als auch das maritime Festland. Das geht übrigens auch ziemlich gut mit dem Zug, wie wir feststellen konnten!
Stralsund
klein, verschlafen & wunderschön
Stralsund ist klein, verschlafen, wunderschön und zum gern haben! Durch die historische Altstadt zu schlendern, mit ihren gotischen Backsteingebäuden, engen Gassen und malerischen Plätzen, ist allein schon ein Erlebnis, die imposanten Kirchen komplettieren dann den Gesamteindruck!
Die maritime Tradition Stralsunds ist überall präsent – am meisten aber natürlich am Hafen, an dem man die Segelschiffe bewundern kann, die einst die Hansestadt als bedeutenden Handelshafen etablierten. Am meisten sticht hier natürlich die Gorch Fock (I) heraus, ein großes und geschichtsträchtiges Segelboot, das mittlerweile als Museum besichtigt werden kann. Lohnenswert soll auch das Meeresmuseum Ozeaneum sein, das ebenfalls direkt am Hafen gelegen ist.
Um in der Sonne gemütlich ein Getränk zu genießen, zum Beispiel das aus Stralsund stammende Störtebeker Bier, bietet sich die Hafenkneipe „zum goldenen Anker“ hervorragend an. Außerdem gibt es in Stralsund die älteste Hafenkneipe Europas: Einen Besuch bei „Zur Fähre“ kann ich auf jeden Fall empfehlen.
Rügen
Felsige Küsten & wunderschöne Ausblicke
Unsere Stationen auf der größten Insel Deutschlands waren Sassnitz und die Kreidefelsen-Küste, Binz und die Insel-Brauerei in Rambin. Ersteres hat uns ganz besonders begeistert! Der Wanderweg entlang der felsigen Küste zum berühmten Kreidefelsen Königsstuhl bietet so viele wunderschöne Ausblicke, dass man aus dem Staunen gar nicht mehr rauskommt, und die Ostsee zeigt sich bei schönem Wetter in den freundlichsten Türkistönen, als wäre man in der Karibik. Zusammen mit den weiß leuchtenden Kreidefelsen ist das einfach unschlagbar! Der Wanderweg ist Teil des Nationalpark Jasmund, der mit einer Fläche von 493 ha vermutlich noch viele weitere Highlights zu bieten hat. Der Buchenwald, den man oberhalb der Steilküste durchschreitet, ist übrigens echter Urwald und gehört zum UNESCO Weltnaturerbe.
Aber auch Sassnitz selbst ist einen Besuch wert. Der Ort ist sehr entspannt, und so kann man ganz in Ruhe die schöne Altstadt mit den pittoresken Gebäuden aus der Gründerzeit, den Hafen und die Strandpromenade genießen.
Die Mehrzahl an Besuchern tummelt sich nämlich in Binz, denn hier gibt es kilometerlange Sandstrände. Da wir bei unserem Besuch mit schönstem Sommerwetter gesegnet waren, sind wir auch mal abgetaucht – aber selbst im September war die Ostsee noch richtig kalt!
Auch Binz bezaubert mit der für die Ostsee so charakteristischen Bäderarchitektur, es ist durch die Menschenmengen allerdings weniger gemütlich als Sassnitz. Einen Besuch ist der Ort aber allemal wert! Interessant ist auch ein Abstecher zum Ortsteil Prora mit dem gigantischen nationalsozialistischen Gebäudeensemble, das sich über 5 km erstreckt. Das historische und kulturelle Denkmal, das lange als nie fertig gestellte Bauruine verrottete und Fototouristen in ihren Bann zog, ist allerdings mehr und mehr ein grotesker Anblick, denn über die gesamte Fläche werden die Gebäude aufgearbeitet und mit luxuriösen Ferienwohnungen ausgestattet. Immer weniger Fläche erinnert an die düstere Vergangenheit und die – auf den Komplex bezogen – irrsinnige Vorstellung von Massenurlaub.
Der Weg zurück nach Stralsund führt zwangsläufig durch Rambin – ein kleiner Ort auf Rügen, der nicht weiter erwähnenswert ist … bis auf die nette Craft Beer Brauerei, die Insel-Brauerei. Wer gerne Craft Beer trinkt und für ein Tasting zu haben ist, dem sei es sehr ans Herz gelegt, hier einen Stopp einzulegen.
Darßer Weststrand
Außergewöhnliches Naturjuwel
Als außergewöhnliches Naturjuwel gilt dieser Abschnitt der Ostseeküste – und das können wir nur bestätigen. Der Strand ist Teil des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft und daher streng geschützt, was ihn zu einem Paradies für Naturliebhaber macht. Unberührte Küstenlandschaft, unendlich lange, feine Sandstrände, malerischen Dünenlandschaften, umgeben von einer einzigartigen Flora und Fauna – was will man mehr?
Weil der Strand mitten im Nationalpark liegt und nicht mit dem Auto, Bus oder Bahn zu erreichen ist, erobert man ihn am besten mit dem Fahrrad. Wir haben uns in Ahrenshoop, einem malerischen Küstenörtchen, Fahrräder geliehen und mit diesen den Nationalpark erobert. Auch die Fahrt durch die Wälder des Parks hin zu den Küstenabschnitten ist traumhaft!
Von Stralsund aus sind noch andere lohnenswerte Ziele gut zu erreichen, wie die lebendige Hansestadt Rostock mit dem Ortsteil Warnemünde sowie die historische Universitätsstadt Greifswald. Das heben wir uns dann für‘s nächste Mal auf.
Kulinarisches
In Stralsund haben wir auch sehr leckere neapolitanische Pizza und Nudeln gegessen, aber der Star ist hier natürlich der Fisch. Und so gibt es auch überall zahlreiche Fischbuden, an denen neben heimischen Fischsorten aber auch viel eingeschiffte Ware verarbeitet und verkauft wird.
Rustikal, aber sehr lecker, haben wir in Sassnitz im Restaurant Kutterfisch gegessen. Die Aufmachung erinnert eher an eine Kantine, hier gibt es allerdings täglich fangfrischen Fisch aus der Ostsee in guter Qualität.
Fischbrötchen deluxe
mit gebratenem Rotbarsch und grüner Soße – für das echte Ostsee-Feeling
Zutaten (für 4 Personen)
für den gebratenen Rotbarsch:
- 4 Brötchen halbiert und Innenseiten in der Pfanne getoastet
- 4 Fischfilets mit je ca. 150 g bei mir Rotbarsch, ihr könnt aber z. B. auch Scholle oder Kabeljau nehmen
- zum Würzen: Salz, Pfeffer, Chiliflocken
- etwas Mehl zum Mehlieren des Fischs
- eine Handvoll geriebener Parmesan
- reichlich Olivenöl zum Braten
für den Belag des Fischbrötchens:
- eine gute Handvoll frische Kresse gewaschen
- 1/4 Gurke in Scheiben geschnitten
- 1 Bio-Zitrone in Schnitzen
für die Grüne Soße:
- 100 g Kräuter, die da wären: Schnittlauch, Kresse, Borretsch, Kerbel, Sauerampfer, Pimpinelle, Petersilie
- 100 g saure Sahne
- 100 g Schmand
- Senf
- Zitronensaft
- Salz, Pfeffer, eine Prise Zucker
- 1 Ei, hartgekocht und kleingehackt
Und so wird's gemacht:
Für die Grüne Soße die Kräuter waschen, harte Stiele entfernen oder die Blätter abzupfen und die Kräuter grob hacken. Gehackte Kräuter mit dem Schmand und Saurer Sahne im Mixer oder mit dem Pürierstab gut durchmixen. Die Soße mit Zitronensaft, etwas Senf, Salz, Pfeffer und einer Prise Zucker abschmecken. Zum Schluss das kleingehackte Ei unterrühren
Die Fischfilets kurz unter kaltem Wasser abspülen und mit Küchentüchern trocken tupfen. Die Filets mit Fleur de Sel, Pfeffer und Chili von beiden Seiten kräftig würzen und im Mehl wenden, überschüssiges Mehl abklopfen. Eine Pfanne mit Olivenöl erhitzen und die mehlierten Fischfilets in die heiße Pfanne geben. Auf der einen Seite bei kräftiger Hitze goldbraun anbraten. Vor dem Wenden auf die noch ungebratene Seite frischen Parmesan reiben.
Dann den Fisch vorsichtig wenden und die Seite mit dem Parmesan goldbraun braten. Wenn du extra viel Parmesangeschmack haben möchtest, reibe auch auf die andere Seite frischen Parmesan, wende den Fisch erneut vorsichtig und brate diese Seite ebenso kurz an. Der Fisch sollte innen noch schön saftig und ganz leicht glasig sein, also bitte nicht totbraten.
Den gebratenen Fisch mit den Brötchen, der Grünen Soße, der Kresse, den Gurkenscheiben, der Zitrone sowie Fleur de Sel servieren, so dass sich jeder selbst sein Fischbrötchen Deluxe zusammenstellen kann.