안녕하세요 aus Südkorea!
GMF around the World
Südkorea ist ein Land der Kontraste, in dem Tradition und Moderne auf faszinierende Weise verschmelzen.
In der pulsierenden Hauptstadt Seoul erheben sich glitzernde Wolkenkratzer über Jahrhunderte alte Tempel, während der Duft von Streetfood durch die engen Gassen der vielen Straßenmärkte zieht. Orte wie der Dongdaemun Design Plaza strahlen futuristischen Glanz aus, während der Gyeongbokgung-Palast majestätisch an eine längst vergangene Dynastie erinnert.
Im Süden lockt die Küstenstadt Busan mit ihren malerischen Küsten und Stränden. Zwischen den beiden Metropolen entfaltet sich das Herz Südkoreas – lebendig, dynamisch und voller Geschichten.
Seoul
Auf meiner Reise bin ich zunächst am Incheon Airport angekommen und habe den Zug nach Seoul genommen. Mein Airbnb lag im geschäftigen Bezirk (Gu) Myeong-dong, von wo aus ich meine täglichen Erkundungsausflüge gestartet habe. Fun Fact: Seoul hat übrigens nichts mit dem englischen Wort Soul (dt. Seele) zu tun, sondern stammt von einem altkoreanischen Wort ab, das so viel heißt wie “Hauptstadt”. Also ein sehr pragmatischer Name für die Hauptstadt Südkoreas.
Myeongdong
Myeongdong ist Seouls pulsierendes Einkaufsparadies und ein Muss für jeden Besucher. In den lebhaften Straßen reihen sich unzählige Geschäfte, Boutiquen und Kosmetikläden aneinander und es herrscht insbesondere abends dichtes Gedränge. Doch nicht nur Shopping zieht die Massen an – der Myeongdong Market ist ein Highlight, besonders wegen des vielfältigen Street Foods. Von würzigen Tteokbokki und knusprigen Hotteok bis hin zu frisch gegrillten Meeresfrüchten und fluffigen koreanischen Pfannkuchen. Die Mischung aus urbanem Flair, neonbeleuchteten Gassen und köstlichem Essen macht Myeongdong zu einem must-visit.
Tempel und Paläste
Seoul ist reich an Tempeln und Palästen, die tiefe Einblicke in Koreas Geschichte und Spiritualität gewähren. Die fünf großen Paläste, darunter der Gyeongbokgung und der Changdeokgung, zeugen von der glorreichen Joseon-Dynastie. Der Gyeongbokgung-Palast beeindruckt mit seiner weitläufigen Anlage und dem königlichen Thronraum, während der Changdeokgung mit seinem geheimen Garten eine harmonische Verbindung von Architektur und Natur darstellt. Die Tempel, wie der Jogyesa und Bongeunsa, sind spirituelle Rückzugsorte, in denen buddhistische Traditionen gelebt werden. Sie bieten eine friedliche Oase inmitten des urbanen Trubels und verbinden das moderne Seoul mit seinen historischen Wurzeln.
Hanok-Dörfer
Die Hanok-Dörfer in Südkorea bieten einen faszinierenden Blick in die Vergangenheit und zeigen die traditionelle koreanische Architektur. Besonders das Bukchon Hanok Village in Seoul ist bekannt für seine gut erhaltenen Hanok-Häuser, die mit ihren geschwungenen Dächern und Holzstrukturen die Eleganz vergangener Zeiten widerspiegeln. Die engen Gassen führen durch malerische Viertel, wo Besucher in traditionellen Teehäusern verweilen oder Kunsthandwerk entdecken können. Tatsächlich sind die traditionellen Häuser im Bukchon Hanok Village sogar noch bewohnt. Deshalb findet man hier auch Aufpasser in Warnwesten, die die Touristen ermahnen, leise zu sein und die Bewohner nicht übermäßig zu stören.
Seoul Tower
Der Seoul Tower, auch bekannt als Namsan Tower, thront majestätisch auf dem Namsan-Berg und ist eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt. Von seiner Aussichtsplattform aus bietet er einen atemberaubenden 360-Grad-Blick über die Millionenmetropole, besonders spektakulär bei Sonnenuntergang oder nachts, wenn Seoul in buntem Lichterglanz erstrahlt. Der Weg hinauf führt durch den idyllischen Namsan-Park, der mit seinen Wanderwegen und Gärten zum Verweilen einlädt. Ein Highlight des Towers sind die "Liebesschlösser", die von Paaren an den Zäunen hinterlassen werden – ein romantisches Ritual, das den Seoul Tower zu einem beliebten Treffpunkt macht. Zu Fuß dauert der Anstieg auf den Namsan Berg ca. 45 Minuten. Dabei sollte man Lust auf ausgiebiges Treppensteigen mitbringen, denn knapp 1200 Stufen warten darauf, erklommen zu werden. Für den schnellen Aufstieg gibt es aber auch eine Seilbahn, mit der man in wenigen Minuten bequem den Gipfel erreichen kann.
Gangnam
Gangnam ist eines der wohlhabendsten und modernsten Viertel Seouls, bekannt für seine luxuriösen Einkaufsstraßen, glitzernden Wolkenkratzer und trendigen Cafés. Hier treffen schicke Boutiquen auf internationale Designerläden, und die Straßen sind von einem pulsierenden Nachtleben geprägt. Der Stadtteil wurde durch den weltweiten Hit „Gangnam Style“ berühmt und symbolisiert die glamouröse Seite Südkoreas. Gleichzeitig beherbergt Gangnam auch bedeutende Kulturstätten wie den Bongeunsa-Tempel, der inmitten des geschäftigen Viertels eine Oase der Ruhe bietet. Gangnam steht für modernen Luxus, städtische Dynamik und die Eleganz des neuen Südkoreas.
Hongdae
Der Hongdae-Markt im gleichnamigen Viertel Hongdae ist ein kreatives Zentrum für Kunst, Musik und Mode in Seoul. Besonders bekannt für seine lebendige Jugendkultur, zieht der Markt an den Wochenenden Straßenkünstler, Designer und Musiker an, die ihre Werke und Performances präsentieren. Besucher können handgemachte Kleidung, Accessoires und Kunstwerke entdecken oder einfach in einem der vielen trendigen Cafés entspannen. Die Atmosphäre ist dynamisch und bunt, und besonders das abendliche Flair, wenn Live-Musik und K-Pop-Tänze die Straßen erfüllen, macht den Hongdae-Markt zu einem besonderen Erlebnis.
DMZ, Blick nach Nordkorea und Invasionstunnel
Die demilitarisierte Zone (DMZ) in Korea ist ein etwa 250 Kilometer langer und 4 Kilometer breiter Streifen, der die koreanische Halbinsel in Nord- und Südkorea teilt. Sie wurde 1953 nach dem Ende des Koreakriegs als Pufferzone eingerichtet, um weitere militärische Auseinandersetzungen zu verhindern. Trotz ihres Namens ist die DMZ eine der am stärksten bewachten Grenzen der Welt. Gleichzeitig hat sich das Areal unfreiwillig zum Naturschutzgebiet entwickelt, da die Abwesenheit menschlicher Eingriffe zur Erhaltung der Flora und Fauna beigetragen hat.
Im Rahmen einer Führung kann die DMZ besucht werden und vom Dora Observatory (einem Aussichtspunkt auf einer kleinen Anhöhe) aus, lässt sich ein Blick auf die nordkoreanische Grenzstadt Kaesŏng und den angrenzenden verlassenen Industriepark sowie das Propaganda-Dorf Kijŏng-dong erhaschen, in dem westlichen Besuchern und Medien der Anschein von Wohlstand und Fortschritt vorgegaukelt werden soll. Der Industriepark von Kaesŏng wurde 2004 als ein gemeinsames Wirtschaftsprojekt zwischen Nord- und Südkorea nahe der Grenze eröffnet. Der Komplex war ein Symbol für die Annäherung zwischen den beiden Ländern durch wirtschaftliche Verflechtung. Südkoreanische Unternehmen beschäftigten dort nordkoreanische Arbeitskräfte. Der Betrieb des Kaesong Industriekomplexes wurde jedoch 2016 von Südkorea als Reaktion auf Nordkoreas Raketen- und Nuklearprogramm eingestellt.
Auch kann man den dritten Invasionstunnel besuchen: Dieser wurde 1978 von südkoreanischen Streitkräften entdeckt und soll von Nordkorea gegraben worden sein, um einen Überraschungsangriff auf Seoul zu ermöglichen. Der Tunnel, der sich etwa 44 Kilometer nördlich von Seoul befindet, ist 1,6 Kilometer lang und groß genug, um Tausende von Soldaten pro Stunde durchzulassen. Leider sind hier Fotos strengstens verboten und man muss Handys und Fotoapparate abgeben, bevor man den ca. 15 minütigen, steilen Weg in den Tunnel herabsteigt. Wer groß ist, muss sich ducken, denn der Tunnel ist nur ca. 1.70 bis 1.80m hoch und der Rückweg bergauf geht ganz schön auf die Puste.
Seoraksan National Park & Nami Island
Einen Tagesausflug Wert ist auf jeden Fall der Seoraksan National Park an der Ostküste. Er ist bekannt für seine wunderschönen Berglandschaften, tiefen Täler und dichten Wälder, die besonders im Herbst von farbenprächtigem Laub bedeckt sind. Der Park, der zum UNESCO-Biosphärenreservat gehört, bietet eine Vielzahl an Wanderwegen und den buddhistischen Sinheungsa-Tempel. Mit der Seilbahn kann man auf einen der Gipfel hochfahren und tolle Bilder machen.
Auf dem Rückweg bietet es sich an, einen Zwischenstopp auf Nami Island einzulegen. Die kleine Insel liegt in der Nähe von Seoul und ist für seine malerischen Baumalleen und landschaftliche Schönheit bekannt. Sie wurde durch die beliebte koreanische Dramaserie "Winter Sonata" berühmt und zieht seither viele Besucher an, die die idyllische Atmosphäre genießen. Nami Island kann entweder per Boot besucht werden, oder man kann – zumindest auf dem Hinweg und nur für Wagemutige – per Zipline auf die Insel “rutschen”.
Busan
Busan, die zweitgrößte Stadt Südkoreas, liegt an der südöstlichen Küste des Landes und ist ein bedeutendes Wirtschaftszentrum sowie der größte Hafen des Landes. Die Stadt ist bekannt für ihre malerischen Strände, wie Haeundae oder den Gwangalli Beach, lebhafte Märkte und kulturelle Attraktionen wie den Haedong Yonggungsa-Tempel, der direkt am Meer liegt.
Gwangalli Beach
Bei meinem Aufenthalt in Busan habe ich direkt am Gwangalli Beach gewohnt. Er ist bekannt für seinen feinen Sandstrand und die schöne Aussicht auf die nahegelegene Gwangan-Brücke als Wahrzeichen der Stadt, die besonders bei Nacht spektakulär beleuchtet ist. Der Strand ist ein beliebter Treffpunkt für Einheimische und Touristen, die die vielen Cafés, Restaurants und das lebendige Nachtleben entlang der Küste genießen möchten.
Oedo Island, Geoje und Windy Hill
Oedo Island ist eine malerische, privat betriebene Insel, die für ihren üppigen botanischen Garten, den Oedo-Botania, bekannt ist, wo mediterrane Pflanzen und kunstvoll gestaltete Gärten inmitten des azurblauen Meeres gedeihen. Die Insel ist Teil der wunderschönen Geoje-Inselgruppe, die für ihre zerklüfteten Küsten, kristallklaren Buchten und grünen Hügel bekannt ist. Diese Region zieht Besucher an, die die unberührte Natur und die spektakulären Ausblicke, wie vom Windy Hill oder der Haegeumgang-Felseninsel, genießen möchten.
Gamcheon Village & Busan bei Nacht
Das Gamcheon Cultural Village hat seinen Ursprung in den 1950er Jahren, als es von Flüchtlingen während des Koreakriegs erbaut und bewohnt wurde. Ursprünglich war das Gebiet arm und eng besiedelt, aber ab 2009 begannen städtische Erneuerungsprojekte, die die Siedlung durch Kunstinstallationen und bunte Renovierungen in ein Kulturzentrum verwandelten. Heute leben nur noch wenige Menschen in den bunten Häusern, die einst als Zufluchtsort dienten.
Empfehlenswert ist es auch, bei Nacht von einem der zahlreichen Berge, die in Busan liegen und die Stadt umgeben, die atemberaubende Kulisse zu genießen.
Mein Fazit
Südkorea ist ein wunderschönes Land, das wirklich sehr viel zu bieten hat. Für Wanderlustige ein sehr schönes Ziel, weil es viele Wälder und gut erwanderbare Berge zwischen 400 und 1200m Höhe gibt. Für Stadtliebhaber ebenfalls sehr lohnenswert aufgrund der Millionen-Metropole Seoul oder auch den Städten wie Busan und Daegu.
Vorteil dabei: Das U-Bahn- und Zugsystem in den koreanischen Städten ist absolut fantastisch, eng getaktet (man wartet nie länger als einige wenige Minuten auf die nächste Bahn) und meinen Erfahrungen nach absolut auf die Minute genau pünktlich. Dazu noch blitzsauber, gut bzw. nicht unangenehm riechend (teils mit Lufterfrischern ausgestattet) und manchmal sogar mit unterirdischen Malls und Shoppingmeilen ausgestattet, auch bei „normalen” U-Bahn Haltestellen. Absolute Weltklasse im öffentlichen Nahverkehr. Da hat Deutschland noch Nachholbedarf.
Für Liebhaber asiatischer Küche ist Südkorea auch ein Gaumenschmaus: Ich habe Kimchi, Gimbap und Bibimbap zu schätzen gelernt.
Das Wetter ist mit Deutschland vergleichbar. Es gibt ausgeprägte Jahreszeiten mit bis zu 30 Grad im Sommer und einem kaltem Winter, der bis in die Minusgrade gehen kann. Als Reisezeit sind inbesondere der Frühling und Herbst beliebt, da die Temperaturen bereits oder noch relativ mild sind und die Kirschbaumblüte bzw. die herbstliche Laubfärbung locken.
Ich kann Südkorea nur wärmstens empfehlen. Danke für's Lesen. 감사합니다 (kamsahamnida) – Vielen Dank!